Sport ist in der heutigen Gesellschaft zu einem wichtiger Beitrag zur Steigerung des Wohlbefindens der Bürger und damit zu einer wesentlichen Größe der Entwicklung der Kommune geworden. Die Vereine des Freiburger Kreises tragen maßgeblich zur Realisierung (strategischer) kommunalpolitischer Ziele bei. Dies gilt insbesondere für die Förderung von:
Vereine des Freiburger Kreises bieten mit ihren Organisations-, Kommunikations- und Managementstrukturen unter Kosten- und Wirksamkeitsgesichtspunkten günstige Voraussetzungen für eine effiziente Verwirklichung der Ziele. Die zukunftsorientierte, erfolgreiche Bearbeitung der komplexen Handlungsfelder und die gemeinsame Bewältigung der Querschnittsaufgaben verlangt nach einer Kooperation der betroffenen Akteure.
Um einen möglichst wirkungsvollen Beitrag zur Realisierung der Ziele leisten zu können, ist es notwendig, dass
Dabei steht außer Frage, dass die jeweiligen Zuständigkeiten der Partner anerkannt werden. Vertrauensbildung stellt sich für alle Beteiligten als Daueraufgabe.
Die Zahl von 53 Vorschlägen, Planungen und Zeitangaben ohne Einordnung in einen mittel- bzw. langfristigen Zeitplan verdeutlicht die Notwendigkeit, Entscheidungen zu Prioritäten zu fällen.
Hierbei müssen folgende Kriterien ausschlaggebend sein:
Hinsichtlich mancher geplanten Aktivität ist die Bedarfsfrage kritisch zu stellen. So ist z.B. nicht erkennbar, warum „neue Leitlinien für körperliche Aktivität“ entwickelt werden sollen, wenn schon die Charta „Sport für Alle“ und der Ethik-Codex des Europarats eindeutige Aussagen enthalten. Ähnliches gilt für die eine oder andere geplante Studie, z.B. über ehrenamtliche Tätigkeit im Sport, in Forschungsfeldern, in denen bereits umfassende Untersuchungen vorliegen.
Eine enge Zusammenarbeit mit Sportorganisationen ist geplant und erforderlich. Sie sollte in der Tagesarbeit jedoch systematisch aufeuropäischeOrganisationen ausgerichtet sein. Um den Belangen von Sportinstitutionen anderer politischer Ebenen Gehör zu verschaffen, sollte ein repräsentativ besetztes Forum geschaffen werden.
Dringend erforderlich ist die konsequente Einbeziehung des Sports in alle hierfür geeigneten Aktions- und Förderprogramme. Hierbei muss einer Generaldirektion eine kontrollierende und koordinierende Funktion zuerkannt werden. Sie muss zugleich für die entsprechende Kommunikation mit den Sportorganisationen verantwortlich sein.
Spezifische Sportförderprogramme sollen sich eindeutig auf supranationale Maßnahmen beziehen und zugleich beschränken. Es kann nicht Aufgabe der Europäischen Kommission sein, lokale und regionale Aktivitäten einzelner Schulen, Vereine oder Landesverbände finanziell zu fördern oder – wie vorgeschlagen – mit einem „europäischen Siegel“ auszuzeichnen.
Die Europäische Kommission sollte sich nicht den Auftrag stellen, den „Austausch bewährter Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten und den Sportverbänden organisieren“ zu wollen. Sie sollte jedoch eine Aufgabe darin sehen, vorliegende herausragende Modelle einer zielorientierten Sportentwicklung bekannt zu machen.
Bei Maßnahmen der Steuerharmonisierung in der Europäischen Union muss die Begünstigung des gemeinnützigen Sports, wie im „Weißbuch“ genannt, gesichert werden. Der nicht als Beruf betriebene Sport muss als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge anerkannt bleiben.
Unsere Stellungnahme berücksichtigt nicht die vorwiegend den professionellen Sport betreffenden Aussagen des „Weißbuchs“. Die Vereine des Freiburger Kreises gehen allerdings davon aus, dass Organisationen und Institutionen jeglicher Art, die Sport zum Zweck der Gewinn-Erzielung betreiben oder anbieten, von der Förderung aus Mitteln der Europäischen Union ausgeschlossen bleiben.
Das viel beschworene „solidarische System“ des organisierten Sports in Deutschland ist historisch begründet. Es stammt aus den 50er Jahren. Ehemalige Wettkampfsportler bildeten nach Ende der Wettkampfkarriere die Passiven oder Freizeitsportler in ihren Vereinen. Sie zeichneten sich aus durch die Solidarität mit ihrer Sportart und waren deshalb bereit, einen Teil ihres Vereinsbeitrages oder ihres ehrenamtlichen Engagements auch wieder zur Verfügung zu stellen.
Allerdings haben sich in den letzten Jahrzehnten die Mitgliederstruktur der Vereine, das Sportangebot und die Motive, in einen Sportverein einzutreten, grundlegend geändert, ohne dass die Fachverbände in ihrer Gesamtheit daraus Konsequenzen gezogen haben. So wurden tausende Sportinteressierte Mitglieder in Sportvereinen, die in ihrem Leben nie Wettkampfsport betrieben haben und dies auch nie wollten. Sie sehen im Sportverein eine Möglichkeit, sich unter Anleitung sportlich zu betätigen, ohne sich einer bestimmten Sportart zuzuordnen oder am Vereinsleben zu beteiligen, die somit keine Solidarität zu anderen Vereinsmitgliedern und dem Verein entwickeln wollten oder konnten. Hierzu haben auch die unterschiedlichen Kampagnen des DSB beigetragen. Dass sich heutzutage die Mitglieder eines Sportvereins, insbesondere eines Vereins mit mehreren Abteilungen, sich als eine Einheit sehen, als ein solidarisches System empfinden, mag zwar wünschenswert sein, entspricht aber nicht immer der Realität. Hier haben die Vereine sicherlich etwas versäumt.
Es gehört auch zu den historischen „Altlasten“ in den Vereinen, dass der Wettkampfsport durch die Beiträge der Passiven sowie der Breiten- und Gesundheitssportler subventioniert wird. Die beschriebene, über Jahrzehnte praktizierte Subventionierung des Wettkampfsportes hat in den Vereinen dazu geführt, dass Wettkampfsportler selten „kostengerechte“ Beiträge gezahlt und diese Querförderung gern als „von Gott gegeben“ angenommen haben.
Gerade unter diesem Gesichtspunkt hat der Freiburger Kreis zu Beginn seines Seminars in Rheine im September 2007 die Frage „Solidarität oder Verursacherprinzip“ für die Vereine zur Diskussion gestellt.
Die Organisation und Durchführung sowie das Erstellen von „neuen Produkten“ im Breiten- und Gesundheitssport verlangt von den Vereinen immer höhere Anstrengungen (entsprechende Sportstätten, qualifiziertes Personal, höherer Managementaufwand). In den Vereinen werden aus Ideen Trends und diese werden unter großem Aufwand als Sportarten in den Vereinen etabliert. Die Vereine schaffen dafür Rahmenbedingungen durch entsprechende Sportstätten und qualifiziertes Personal, meist ohne Hilfe ihrer (Fach)-Verbände. Insbesondere die Ausbildung unserer Kinder in den Abteilungen und Kindersportschulen erfordert ein hoch qualifiziertes Personal. Mit einem Teil dieser Beiträge den finanziell schwächeren Vereinsmitgliedern die gleichen Chancen zu gewähren, Sport im Verein zu treiben, ist praktizierte Solidarität, den Wettkampfsport aber damit zu subventionieren kann keinen Sinn ergeben. Es ist deshalb kaum denkbar, dies als zusätzlichen Solidarbeitrag einzufordern.
Während sich die Verbände mit der Frage der möglichen konzeptionellen und fachlichen Einbindung in die Solidargemeinschaft Sport auseinandersetzen, wird die Sportart in den Vereinen weiter entwickelt, um sich gegenüber anderen Sportanbietern durchsetzen zu können. Dafür sind häufig ein sehr hoher Managementaufwand und ein an den beschriebenen Bedürfnissen häufig deutlich höherer Beitrag nötig.
Der Leistungssport wird immer teuerer. Er lässt sich von fast allen Vereinen kaum noch finanzieren. Auch wenn Sportpolitiker das „Solidarprinzip im Verein“ fordern, ist dies allerdings eine Richtungsentscheidung, die die Vereinsgemeinschaft selbst zu treffen hat. Dabei muss grundsätzlich gelten, dass Solidarität nicht verordnet werden kann.
Im Verein haben die Mitglieder die Möglichkeit, den Verein zu verlassen, wenn ihnen das Prinzip der Solidarität zu weit geht. Vereine als Mitglieder eines Sportverbandes haben fast keine Möglichkeiten, die Fachverbände zu verlassen. Sie müssen bei dem heutigen System das „Schlupfloch“ der Mitgliedermeldung nutzen, wenn sie eine Finanzierung nach dem Solidaritätsprinzip ihren Mitgliedern gegenüber nicht mehr rechtfertigen können.
Das Solidarprinzip wird in der Sportbewegung derzeit nur dann bemüht, wenn es darum geht, Mittel für die Subventionierung des Leistungssportes zu gewinnen.Solidarität bedeutet jedoch, dass Derjenige, der hat, Demjenigen etwas abgibt, der der Hilfe bedarf. Angesichts guter „Verdienste“ für Trainer und Sportler in manchen Sportarten ist danach zu fragen, ob eine Subventionierung des Breitensportes durch den Leistungssport in vielen Fällen nicht auch seine Berechtigung hätte. Dass Ähnliches passiert, ist allerdings nicht feststellbar.
Grundsätzliche Aussagen:
Die Vereine erwarten ein einfaches unbürokratisches Meldewesen:
Die Freiburger Kreis-Vereine bekennen sich in ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zur Talentsuche und Talentförderung im Sport.
Der Freiburger Kreis unterstützt das „Nachwuchsleistungssportkonzept“ des Deutschen Sportbundes und begrüßt die Aussage: …„Die Verantwortung liegt in erster Linie bei den Sportvereinen, die dafür entsprechend zu unterstützen sind,und dem Schulsport.“ …
Die den Vereinen gewährte Unterstützung in finanzieller, konzeptioneller, materieller und personeller Hinsicht reicht allerdings zur Optimierung der bisher erreichten Standards nicht aus.
Für die meisten Sportarten sollte es im Verein keine zu frühe Trennung von Breiten- und Leistungssport geben. Gerade auch mit dem Blick auf die demografische Entwicklung mit immer kleiner gewordenen Kinder- und Jugend-Jahrgängen muss verhindert werden, dass die Konkurrenz zwischen den Sportverbänden zu Fehlentwicklungen führt. Vielmehr muss weiterhin gelten, dass eine sportartübergreifende Ausbildung, nicht aber eine frühe Spezialisierung den richtigen Weg darstellt, um die motorischen Grundeigenschaften und Grundfertigkeiten auszubilden.
Deutliche Verbesserungen müssen in der Begleitung junger Talente (Schule, Beruf, soziale Entwicklung, Physiotherapie u. ä.) erfolgen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass z. Zt. ein verlässliches Begleitsystem für die Entwicklung junger Menschen aus dem Wettkampfsport zum Leistungssport nur an wenigen Stützpunkten vorhanden ist. Umso wichtiger ist es, die Verbindung des jungen Athleten mit dem Verein möglichst eng zu bewahren.
Eine breite Zusammenarbeit in vereinsinternen und -externen Netzwerken unter Beteiligung der Fachverbände ist Voraussetzung für eine effiziente Talentförderung. Insbesondere herausragende regionale Sportstätteninfrastrukturen müssen vereinsübergreifend nutzbar sein, ohne dass hiermit Vereinswechsel erzwungen werden.
Wir halten es für erforderlich, dass die Erfahrungen der Vereine bei der Erarbeitung von Konzeptionen durchgehend stärker berücksichtigt werden und dass das Nachwuchsleistungssportkonzept nicht nur von oben nach unten, sondern auch von unten nach oben gestaltet wird.
Die Freiburger Kreis-Vereine bieten hierzu ihre Fähigkeiten und Erfahrungen an:
Die qualitative Steigerung der Talentförderung erfordert eine größere Finanzkraft und vermehrte Ressourcen, aber auch eine intelligentere Nutzung von vorhandenen Ressourcen über Netzwerke.
Die Vereine des Freiburger Kreises finanzieren die hohen Kosten anspruchsgerechter Talentförderungsmaßnahmen weitestgehend aus dem allgemeinen Beitragsaufkommen, doch diese Form stößt an ihre Grenzen. Deshalb müssen weitere Ressourcen erschlossen werden. Hierzu gehört auch die zu verbessernde Nutzung von Netzwerk-Möglichkeiten.
Der Sport in den Vereinen entscheidet darüber, ob unsere Talente entdeckt und so gefördert werden, dass diese später im internationalen Leistungsvergleich bestehen können.
Wir Freiburger Kreis-Vereine sind starke Partner im Sport vor Ort.
Verabschiedet beim Frühjahrsseminar in Göttingen am 13. Mai 2006
Unser Netzwerk bietet seinen Mitgliedern eine Vielfalt von Möglichkeiten,
den eigenen Verein weiterzuentwickeln.
Unser Netzwerk bietet seinen Mitgliedern eine Vielfalt von Möglichkeiten,
den eigenen Verein weiterzuentwickeln.