175-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert – SSV Ulm 1846 e.V.

Ulms größter Sportverein, der SSV Ulm 1846, besteht dieses Jahr seit 175 Jahren. Ein Grund zum Feiern und das taten die Vereinsmitglieder Mitte September ausgiebig – auch im Rahmen der durch Corona vorgegebenen Möglichkeiten – auf ihrem Sportgelände Gänswiese, angeführt von Präsident Willy Götz und Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch.

Es gab ein buntes Programm mit schönen Reden, sportlichen Darbietungen, Ehrungen, vor allem aber rundum fröhlichen Gesichtern. Denn „beim SSV 46 ist momentan alles im grünen Bereich“, wie Willy Götz in seiner launigen Festrede betonte. Zum Festtag gehörte auch, dass mit den früheren Olympiateilnehmern Ralf Leberer als Hürdensprinter in Sydney 2000, Janine Berger als Turnerin in London 2012 und Arthur Abele 2016 in Rio, der zudem 2018 Zehnkampf-Europameister wurde, sich auch die Aushängeschilder des Vereins in einer Interviewrunde präsentierten. Besonders herzlich begrüßt wurde die 109 jährige Änne Matschewsky, das älteste Vereinsmitglied und älteste Mitbürgerin in Ulm.

Buntes Treiben herrschte auf der Gänswiese ab Vormittags, wo neben dem Festzelt für die Kinder und Jugendlichen abwechslungsreiche Stationen für Bewegung und Geschicklichkeit aufgebaut waren. Dabei war die Teilnahme an der „Sport-Kids-Olympiade“ inklusive Tombola der Renner und fast jedes Kind ging mit einem Preis oder kleinen Geschenk nach Hause. Die Kooperationspartner des Vereins zeigten an Ständen ihre neuesten Produkte und Dienstleitungen den Besuchern.

Gunter Czisch freute sich in seiner Rede, dass der SSV 46 „nah bei den Menschen“ sei. „Er kümmert sich um den Spitzensport und den Breitensport, ja auch um den Gesundheitssport. Er ist mit der Stadt und den Menschen eng verwoben. Es gab im Verein nicht nur leichte Zeiten, aber was von ihm in den vergangenen Jahren geleistet wurde, wird von der Stadt und dem Gemeinderat anerkannt. So wurde er grundsolide auf Vordermann gebracht und wir wollen ihm helfen.“ Czisch brachte zum Ausdruck, dass die nächste Phase beim großen Vorhaben, dem Jahnsportpark mit Tennisheim, sicher positiv verlaufen werde. Im November wird im Gemeinderat die Entscheidung darüber fallen und der Verein hofft auf einen positiven Bescheid.

Der Vorsitzende des Sportkreises Alb-Donau/Ulm, Georg Steinle, verwies in seinem Grußwort darauf, dass im SSV Ulm 1846 insgesamt 22 Sportarten betrieben werden, dass er der größte Verein im Sportkreis und der zweitgrößte im Württembergischen Landessportbund sei. „Im Verein gibt es rund 550 ehrenamtliche Mitarbeiter“, so Steinle, „sie sind die Eckpfeiler, die den Verein zusammenhalten.“ Der WLSB Präsident Andreas Felchle betonte in seiner Ansprache, dass der Verein als einer der größten im Verbandsgebiet, vielfältige und enge Kontakte zum WLSB pflege und die Zusammenarbeit mit dem Verein prima funktioniere, in der Vergangenheit wie auch gerade bei den anstehenden Bauprojekten.

Willy Götz wies in seiner Rede noch einmal darauf hin, dass der heutige Verein insgesamt 17 Vorgängervereine gehabt habe. Der SSV Ulm 1846 existiert seit 1970, als sich die TSG 1846 und der 1 SSV Ulm zusammenschlossen. Insgesamt habe es sicher um die 100 Vorsitzende gegeben, aber ein paar hob Götz heraus: Ludwig Frei, der in einem der Vorgängervereine über 38 Jahre Vorsitzender war, Reinhard Meinung (TSG Ulm 1846) und Erwin Basler (1.SSV Ulm), die Väter der Fusion, Lothar Schultheiß, der als Seele des Vereins galt und Katja Adler, die als erste Präsidentin in der schwierigen Phase mit der Insolvenz und deren Folgen zu Beginn des neuen Jahrtausends „den Mut hatte, für den Vorsitz zu kandidieren und neun Jahre den Verein über Wasser gehalten hat.“ Diesen Vorsitzenden haben wir es u. a. zu verdanken, dass wir heute feiern können.

Willy Götz, der von Gunter Czisch wie sein Vorstandmitglied Otmar Hirschmann für seine langjährigen Verdienste mit der Ehrennadel in Gold mit Doppelkranz ausgezeichnet wurde, äußerte vor allem folgende Wünsche: Nächstes Jahr möge der Bau von Jahnsportpark und Tennisheim beginnen und die Mitglieder des TK Ulm, der sich auflöst, sollen alle zum SSV Ulm 1846 wechseln. Dafür gab es großen Beifall der Mitglieder, strahlende Gesichter und eine sehr schön gestaltete Festschrift zum 175-jährigen Bestehen des SSV 46 – ein rundum gelungenes Fest.

Stefan Kümmritz